Pz.Kpfw. VI (Sd.Kfz. 181) Tiger
Der wohl bekannteste Panzer des 2.WK war der deutsche "Tiger". Er war der erste schwere Panzer auf deutscher Seite. Auch er litt, ebenso wie der "Panther", an seinem hohen Gewicht, welches zu Schäden am Triebwerk und Fahrwerk führte. Auch war er wegen seiner 55 t sehr unbeweglich. Sein legendärer Ruf ist einerseits auf die sehr starke Panzerung, welche während des gesamten Krieges nur von sehr wenigen anderen Panzern durchdrungen werden konnte, und andererseits auf das damals schon legendäre 8,8-cm Geschütz zurückzuführen. Schon allein das Auftauchen von Tigern an der Front war von beachtlicher psychologischer Wirkung. Die Bordkanone war auf Entfernungen wirksam, von denen andere Panzer nicht einmal zu träumen vermochten. Es ist kaum verwunderlich, dass viele der bekanntesten deutschen Panzerasse mit einem "Tiger" unterwegs waren. Meist blieben die Panzer wegen Schäden oder Betriebsstoffmangel liegen und mussten gesprengt werden, Abschüsse waren seltener.
Geplant war der Bau eines schweren Panzers schon seit Ende der 30'er Jahre, doch erst im Frühjahr 1941 ergingen konkrete Entwicklungsaufträge an Porsche und Henkel.
Beide unterschieden sich im Prinzip nur in den Wannen und der Anordnung des Turms.
Der von Porsche vorgestellte Tiger (P) war die fortschrittlichere Konstruktion und seiner Zeit weit voraus. Er ähnelte von der Gesamtauslegung mit dem vorn liegenden Turm sehr dem T-34, was bei einem möglichen späteren Einsatz die Identifizierung über größere Entfernungen erschwert hätte. Das Räderlaufwerk verfügte über sechs jeweils paarweise angeordnete kleine Laufrollen pro Seite. Der Antrieb war Benzinelektrisch, zwei luftgekühlte Ottomotore trieben Generatoren an, welche den Strom für die beiden ebenfalls im Wannenheck eingebauten Elektromotore lieferten, ein Getriebe konnte so entfallen. Das System war aber extrem Anfällig und bei den entscheidenden Tests der beiden Konstruktionen versagte der Tiger (P) völlig. Trotzdem lief eine kleine Serienproduktion an, da geplant war, die Tiger (P) in Afrika einzusetzen. Im Herbst 1942 wurden diese Pläne aber gestrichen, die gefertigten 90 Wannen wurden später zu Panzerjägern Ferdinand und Elefant verbaut. Nur ein einziger Tiger (P) gelangte zur Truppe und wurde hier eingesetzt.
Nicht perfekt, aber dennoch einsatzreif war die Konstruktion Tiger (H1) von Henschel, die ab Juli 1942 in Serie produziert wurde. Das Schachtellaufwerk verfügte über acht, jeweils versetzt angeordnete Laufrollenpaare ohne Stützrollen. Der Motor war, wie bei deutschen Konstruktionen üblich, im Heck untergebracht, das Getriebe in der Wannenfront.
Wichtig bei der Entwicklung waren vor allem Panzerung und Bewaffnung. Um den Panzerschutz zu verstärken kamen durchweg Panzerplatten mit einer Mindeststärke von 60mm, an der Front sogar bis zu 110mm, zum Einsatz. Diese waren aber fast immer nahezu senkrecht angeordnet, was eine mögliche Durchschlagung begünstigte. Trotzdem waren bis zum Kriegsende nur sehr wenige Geschütze in der Lage dies zu tun. So hatte der T-34/76 praktisch keine Chance einen frontalen Abschuss zu erzielen. Selbst ein Flankentreffer mußte aus ungefähr 500m erzielt werden. T-34 wurden aber vom Tiger schon auf Entfernungen von knapp 2.000m abgeschossen, in Einzelfällen sogar bis auf 3.900m.
Die Hauptbewaffnung des Tigers änderte sich während des gesamten Krieges nicht und bestand aus einer 8,8cm KwK 36 L/56. Zusammen mit der Panzergranate 40 durchschlug sie noch auf 2.000m eine Panzerung von 110mm, angeordnet in einem Winkel von 30°. Der Munitionsvorrat betrug 92 Granaten. Daneben wurde noch ein BugMG und eine Blenden-MG, beide im Kaliber 7,92mm, eingesetzt.
Die Motorisierung des Tiger war von Anfang an ein Problem. Es war in Deutschland zur damaligen Zeit kein ausreichend leistungsfähiges Triebwerk für den Panzereinsatz vorhanden. Anfangs wurde noch der Maybach HL 210 P45 mit 600PS verwendet. Die Leistung war aber völlig unzulänglich, weshalb man auf den Maybach HL 230 P45 mit 700PS umrüstete. Dieser war zwar ebenfalls noch zu schwachbrüstig, aber es war schon ein Fortschritt.
Die Besatzung des Tiger bestand, wie zur damaligen Zeit üblich, aus fünf Mann. In der Wannenfront waren der Fahrer auf der linken Seite und rechts von ihm der Funker, welcher auch das BugMG bediente. Im Turm befanden sich auf der linken Seite der Richtschütze und der Kommandant, sowie rechts von ihnen der Ladeschütze.
Die Serienproduktion begann im August 1942 und dauerte bis Juni 1944, als sie nach nur 1354 Panzern eingestellt wurde. Der "Tiger" war bis dahin das Größte und "Schwerste" was Deutschland an Panzern einsetzte. Er war so breit, dass für den Bahntransport eine schmalere Transportkette aufgezogen werden musste. Auch war er zu schwer für die meisten Brücken, weshalb die ersten 495 Fahrzeuge auch eine Watausrüstung für Gewässerdurchquerung bis 4,1 m Tiefe erhielte.
Gefechtsgewicht:
Höchstgeschwindigkeit:
Fahrbereich:
Kraftstoffverbrauch l/100 km:
Tankinhalt:
Länge des Fahrzeuges:
Breite des Fahrzeuges:
Höhe des Fahrzeuges:
Motorausstattung:
Leistung:
Hubraum:
Leistungsgewicht PS:t
Turm:
Front:
Munition (Kanone/MG):
Besatzung:

Bug mm/°
Fahrerfront mm/°
Seite unten mm/°
Seite oben mm/°
Heck mm/°
Boden mm/°
Blende Höchst mm/°
Front mm/°
Seite mm/°
Heck mm/°
Decke mm/°
55 t
38/20 km/h (Straße/Gelände)
100 km/60 km (Straße/Gelände)
535 l (Straße)
534 l
824 cm
373 cm
286 cm
Maybach HL 230 P 45
700 PS
21,35 l
12,3
1x8,8cm KwK 36 L/56 1x7,92 MG 34
1x7,92 MG 34
92/3920 Schuss
5

100/66
100/80
60/90
80/90
82/82
26/0
110
100/80
80/90
80/90
26/0-9