Pz.Kpfw. II (Sd.Kfz. 121)
Um die Zeit bis zur Einführung der Pz. III und IV zu überbrücken und die Panzerverbände mit einem stärker bewaffneten Fahrzeug als dem Pz. I auszurüsten, erteilte das Waffenamt 1934 Entwicklungsaufträge für ein Fahrzeug der 10-t-Klasse. Für die Entgültige Entwicklung wurden die MAN AG, Nürnberg (Fahrgestell) und die DB AG, Berlin-Marienfeld (Aufbau) bestimmt.
Der Pz. II Ausführung a1 ähnelte sehr dem Pz. I. Die Wanne war länger und der Panzer verfügte über ein Stützrollenlaufwerk mit sechs kleinen Laufrollen, welche über einen Tragebalken verbunden waren. Zum Antrieb über das vorn liegende Antriebsrad diente ein Maybach HL 57 mit 130PS. Die Besatzung bestand aus drei Mann, dem Fahrer in der Wanne, dem Richtschützen (links im Turm) und dem Kommandanten (rechts im Turm). Die Bewaffnung bestand aus einer 20mm KwK 30und einem 7,92mm MG34 im Drehturm. Nach nur 25 produzierten Fahrzeugen wurde das Fahrwerk sowie das Triebwerk überarbeitet. Die Fahrzeuge erhielten die Bezeichnung Ausführung a2. Weitere Veränderungen am Laufwerk führten schließlich zu 50 Fahrzeugen der Ausführung a3.
Ebenso wie der Panzer I war auch der Pz. II untermotorisiert. Darum wurde ab Ausführung b das 140PS leistende Maybach HL 62 Triebwerk verbaut. Hinzu kam ein neues Getriebe und veränderte Ketten.
Ab 1937 erschien die Ausführung c, welche nun ein komplett neues Stützrollenlaufwerk mit fünf einzeln an Blattfedern aufgehängten Laufrollen besaß. 1938 bekamen die Serienpanzer die Bezeichnung Ausführung A und die Massenproduktion lief an. Der Hauptunterschied bestand in der neu gestalteten Wannenfront, die nun nicht mehr rund war, sondern aus verschweißten geraden Panzerplatten bestand. Dadurch erhöhte sich der ballistische Schutz und die Herstellung vereinfachte sich. Durch Detailverbesserungen entstanden in der Folge die Ausführungen B und C.
Als "Schnellkampfwagen" wurden 1938/39 etwa 250 Fahrzeuge mit einem Räderlaufwerk ausgerüstet. Dieses bestand aus vier über Drehstäbe gefederte Laufrollen, die eine höhere Geschwindigkeit auf ebenem Grund erlaubten. Die Bezeichnung war Ausführung D und E.
Die ab 1942 hergestellte Ausführung F erhielt eine gegenüber der Ausführung A/B/C verstärkte Panzerung. Über 600 Fahrzeuge dieser Version wurden bis zur Einstellung der Produktion 1944 noch hergestellt. Die offizielle Bezeichnung lautete nun Sd.Kfz. 122.
Als Panzerspähwagen "Luchs" (Sd.Kfz. 123) wurde die Ausführung L des Pz.Kpfw. II ab 1943 in geringer Stückzahl hergestellt. Die etwa 130 Fahrzeuge unterschieden sich vor allem durch das neue Rollenlaufwerk mit verschachtelten Laufrädern (ähnlich "Panther") von den anderen Versionen. Mit dem verbauten 180PS leistenden Maybach HL 66P Triebwerk wurde eine Geschwindigkeit von über 60km/h erreicht. Die letzten 30 Fahrzeuge der Ausführung L erhielten als Hauptbewaffnung die 5cm KwK L/60.
Zu Beginn des 2. Weltkrieges bildeten die Panzer II zahlenmäßig das Rückgrad der deutschen Panzerverbände und spielten darum auch eine sehr wichtige Rolle in den Blitzkriegsfeldzügen. Daraus resultieren auch die, im Verhältnis zu allen anderen eingesetzten Panzerarten auf deutscher Seite, sehr hohen Verluste. Zwar war der Pz. II in Frankreich den gegnerischen Panzern wieder in Punkto Panzerung und Bewaffnung unterlegen, jedoch hatte er eine höhere Feuergeschwindigkeit und er konnte durch die vorhandenen Funkgeräte viel effektiver geführt werden. Auch am Unternehmen Barbarossa nahmen die Fahrzeuge teil, wurden hier aber sehr schnell zu Aufklärungsabteilungen versetzt und schließlich ausgemustert, da sie gegen die sowjetischen Panzer fast nutzlos waren. Die Panzer wurden dann in Heimatstandorte verlegt oder zur Partisanenbekämpfung eingesetzt.
Gefechtsgewicht:
Höchstgeschwindigkeit:
Fahrbereich:
Kraftstoffverbrauch l/100 km:
Tankinhalt:
Länge des Fahrzeuges:
Breite des Fahrzeuges:
Höhe des Fahrzeuges:
Motorausstattung:
Leistung:
Hubraum:
Leistungsgewicht PS:t
Turm:
Munition (2cm / MG):
Besatzung:

Bug mm/°
Fahrerfront mm/°
Seite unten mm/°
Seite oben mm/°
Heck mm/°
Boden mm/°
Blende Höchst mm/°
Front mm/°
Seite mm/°
Heck mm/°
Decke mm/°
9,5 t
40/19 km/h (Straße/Gelände)
200 km/130 km (Straße/Gelände)
100 l (Straße)
200 l
464 cm
214 cm
195 cm
Maybach HL 62 TRM (HL 66P)
130 PS
6,19 l
14,7
1x2cm KwK 30 / 1x7,92 mm MG 34
180 / 725 Schuss
3

14,5
14,5
14,5
14,5
14,5
5

14,5
14,5
14,5
10