Panzerkommandant Wachmeister Freyer: | |||
Sommer 1942: ,,Am zweiten Tag unseres Angriffs auf Woronesch waren heftige Hauskämpfe an
der Tagesordnung. Auch am späten Nachmittag war der
Widerstand der mutigen Verteidiger noch
nicht gebrochen. Dann versuchten die sowjetischen Panzer, die den Kern der Verteidigung bildeten,
unsere
Umklammerung zu durchbrechen. Es kam zu direkten Auseinandersetzungen zwischen
den Panzern aus nächster Nähe, die dank des besseren Kampfgeistes unserer
Besatzungen zu unseren
Gunsten entscheiden konnten." ,,Am 7. Juli 1942 bezog ich mit meinem PzKpfw IV (lang) Stellung an einer wichtigen Kreuzung in Woronesch. Gut getarnt standen wir im Garten eines Hauses. Vor dem Panzer fand sich ein Holzzaun, so daß man uns von Straße aus nicht sehen konnte. Wir hatten Befehl, unsere Panzergrenadiere bei ihren Bemühungen, die Stadt auszukundschaften, zu unterstützen und sie vor feindlichen Panzern zu schützen. Im Laufe des Tages machten uns lediglich versprengte russische Truppen zu schaffen, aber die Maßnahmen von Freund und Feind in Stadt hielten uns auf Trab. Der Tag war heiß, aber wir wußten nicht, daß es am Abend noch heißer zugehen sollte. Gegen 20 Uhr tauchte aus einer Seitenstraße links von uns ein T-34 auf und versuchte in hohem Tempo an uns vorbeizukommen. Ihm folgte eine Kolonne von ca. 30 schweren Fahrzeugen. Wir mußten diesen Durchbruch verhindern. Wir gaben Feuer und vernichteten in kurzer Zeit die ersten drei T-34. Dann meldete unserer Schütze, Unteroffizier Fischer, eine Ladehemmung. Die Kanone war neu und hatte anfangs einige Probleme bereitet, weil nach dem zweiten oder dritten Schuß die Hülse Verschluß hängen blieb. Unser Fahrer, Unteroffizier Schmidt, und ich sprangen aus dem Panzer, schraubten den Rohrwischer zusammen und schoben damit die leere Hülse aus dem Verschluß. Der nächste russische Panzer feuerte weiter um sich und verwundete unseren Ladeschütze Gefreiten Groll, am Kopf. Wir hoben ihn aus Panzer. Sein Platz wurde vom Funker übernommen, damit unsere Kanone weiterfeuern konnte. Wir schossen ohne Unterlaß und erzielten viele Treffer. Ein paarmal noch mußten wir festsitzende Hülsen mit dem Rohwischer entfernen und dann schnell in Deckung gehen. Die Russen machten den Zaun vor uns mit ihren Geschossen zu Kleinholz, trafen aber unseren Panzer nicht. Uns hingegen gelang die Vernichtung von elf feindlichen Panzern. Es kamen nur dann welche durch, wenn unsere Kanone wieder einmal klemmte. Der Kampf dauerte ca. 20 Minuten. Anschließend brannten vor unseren Augen elf Panzer des Gegners. Die Flammen und Explosionen boten ein schauriges Bild. So fand uns der Rest unserer Kompanie in der Dunkelheit und brachte uns zurück in das Regimentslager am südlichen Stadtrand von Woronesch. Wir konnten nach diesem heißen Tag nicht schlafen. Oberst Riegel verlieh seiner Wertschätzung für diese mutige Tat im folgenden Regimentsbefehl Ausdruck: REGIMENTSBEFEHL Der Führer und das Oberkommando verleihen Wachtmeister Freyer, 4. Kompanie, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Wachtmeister Freyer vernichtete mit seinem PzKpfw IV bei Woronesch neun schwere T-34 und zwei leichte Panzer. Als die in der Stadt verbliebene Panzer-streitmacht des Gegners versuchte, mit mehr als 30 Panzern auszubrechen, hielt Wachtmeister Freyer mit beispielhaftem Mut seine Stellung. Er ließ den zahlenmäßig weitaus überlegenen Feind herankommen, um ihn dann zu vernichten. Die aggressive russische Panzerabteilung wurde aufgerieben und zum großen Teil vernichtet. Unsere Infanterie konnte die Stadt nach heftigen Kämpfen einnehmen. Im Namen des Regiments möchte ich Wachtmeister Freyer zu seinem hohen Kriegsorden beglückwünschen. Unser Regiment blickt mit Stolz und Freude auf ünseren Ritterkreuzträger und wünscht ihm weitere Erfolge sowie alles Gute für die Zukunft. Gleichzeitig möchte ich bei dieser Gelegenheit der mutigen Besatzung des Panzerkampfwagens, Dem Richtschützen Uffz. Fischer Dem Fahrer Uffz. Schmidt Dem Ladeschützen Gefr. Groll Dem Funker Gefr. Müller, danken und meine Anerkennung für die Aktion dieses Panzers am 7.7.42 zum Ausdruck bringen. Sie wird in die Ehrenrolle unseres ruhmreichen Regiments aufgenommen. |